Manchmal wünscht sich ein Mensch
eine Geschichte zu schreiben. Und manchmal wünscht sich eine
Geschichte geschrieben zu werden.
Vor der Morgendämmerung bin ich
spazieren gegangen. Ich habe einen Pfad zwischen den Bäumen
genommen. Auf einem Hügel habe ich auf einem Stein gesessen. Die
Sonne hat sich noch nicht gezeigt, aber es war fast soweit sich zu
erhellen.
Neben meinem Fuß habe ich eine Blume
gesehen. Ihre Knospe zwischen den grünen Blätter war kurz vor dem
Blühen. In einem Atemzug hat sich ein Blütenblatt geöffnet. Andere
sind ihm gefolgt. Sie haben ein Kreis in einer nachtblauen Farbe
gebildet. Die ersten Strahlen von der Sonne sind gekommen. Blaue
Blütenblätter haben sich durch den sanften Wind geschüttelt. Ihre
Farbe wurde rot. Die Blume zitterte in diesem Moment stark. Sie hat
mit voller Kraft „Sieh mich an! Sieh mich an!“ geschrien.
Als die Sonne sich mit ihrer
Erhabenheit gezeigt hat, haben sich die Blütenblätter aus dem Stamm
gelöst. Durch den Wind sind die verschwunden. Die Blume war mit
ihrem nackigen Körper traurig, hat sich gebeugt.
Ich habe zu ihr „Habe dich gesehen“
gesagt. Als sie mich gehört hat, hat sie sich wieder aufgerichtet,
und ihre Blätter zu mir ausgestreckt. Wie Tautropfen hat sie die
Tränen raus gelassen. Sie hat gefragt: „Wir sind tausende hier aus
meiner Art. Wir blühen nur einen Tag in einem Jahr, und dann nur ein
paar Atemzüge. Du aber hast mich gesehen. Warum mich?“
Ich habe ihr gesagt: „Ich habe die
anderen nicht angeguckt. Die Schönheit deiner Tat hat mich erstaunt.
Eine andere Blume habe ich nicht gesehen.